Naturwerkstoffe
Propolis-Farben Meiners

Rezept einer guten Leimfarbe

100 g Methylzellulose MC 400 in 2 Liter kaltes Wasser klumpenfrei einrühren, 20 Minuten quellen lassen, dann gut durchschlagen. Der Leim für die Farbe ist dann schon fertig.

(Wenn man ganz sicher sein will, dass der Leim trotz schnellen Einrührens wirklich klumpenfrei wird, kann das Pulver auch erst mit Brennspiritus benetzt und dann in Wasser eingerührt werden.)

Die Weißstoffmischung von PROPOLIS für 10 kg Wandfarbe in 2,5 l Wasser nach und nach einrühren, so dass alles gut benetzt wird; es entsteht eine recht dicke Paste, die aber zusammen mit dem Leim gut streichbar sein wird.

Wenn diese 2 Komponenten klumpenfrei zusammengerührt worden sind, ist die Leimfarbe eigentlich schon fertig., und sie ist für eine Leimfarbe auch hinreichend wischfest.

Erhöht werden kann die Festigkeit beispielsweise noch, indem bis zu einem halben Liter des Wassers, in dem die Weißstoffe eingesumpft werden, durch Milch ersetzt wird. Der Anstrich bekommt hierdurch eine schöne glatte Oberfläche, jedoch kann die Farbe bei zuviel Milch stark verdickt werden !

 

Herstellung einer Dispersionsfarbe

Mit dem obigen Grundansatz (und der Milch war es ja bereits eine einfache Dispersionsfarbe, und wenn diese Mischung alsbald verarbeitet wird, besteht auch kein Grund zu der Furcht vor evtl. üblen Gerüchen) kann nun eine Dispersionsfarbe hergestellt werden, die qualitativ dem entspricht, was auch eine (Bio-) Farbenfabrik anbietet: Am einfachsten geht es mit etwas Leinöl; 0,2 l reichen schon aus. Die Naturharzdispersion enthält eine Harzlösung (Kiefernharz) anstelle oder gemischt mit Leinöl, welche beide eine leichte Neigung zur Gilbung der weißen Farbe zeigen. Dem kann abgeholfen werden, indem das Kiefern- durch das vergilbungsfreie Dammarharz ersetzt wird. Diese Farbe muss sehr gut gerührt werden, weil das jeweils zu dispergierende Öl-, Harz- oder auch Öllackmaterial in feinste Tröpfchen verteilt werden soll, die zudem die Tendenz besitzen, nach einiger Zeit der Ruhe wieder an die Oberfläche der Farbmischung im Eimer aufzuschwimmen. Deshalb eignet sich für diese Arbeit am besten ein Rührstab mit Bohrmaschine, womit ab und an die Farbe wieder aufgerührt werden kann. Wie viel Harzzugabe der Farbmischung gut tut, ist leicht feststellbar: wenn es zu viel geworden ist, dann ist die Farbe dick und schwer zu rühren. Der ganze Eimer möchte sich mit drehen. Es würde dann keine zügig verstreichbare Farbe ergeben; deshalb reicht ein viertel Liter Harzzugabe auch völlig aus.

Eine Dispersionsfarbe, wie sie vom Baumarkt bekannt ist, jedoch ohne die für die Lagerung und Transporte wichtigen Topfkonservierer, kann man sich durch einen mehr oder weniger hohen Zusatz eines ebenfalls mehr oder weniger hochwertigen Acrylbinders oder PVA-Bindemittels herstellen: wenn für den 10 kg Ansatz weiße Farbe schon ein halber Liter guter Acrylbinder (PLEXTOL D 498 oder PRIMAL 235K) eingesetzt werden, erhalten Sie eine gute und vergilbungsfreie Dispersionsfarbe, die desto abweisender wird, je mehr Acrylbinder Sie einrühren. Wenn Sie PVA bzw. Latex-Bindemittel benutzen, erzielen Sie ebenfalls gute, jedoch nicht vergilbungsfreie Produkte. Bei Acrylzusatz ist zu beachten, dass die Farbe im Eimer etwas nachdickt**.

Die vorgeschlagenen Ansätze eignen sich für verschiedene Zwecke und sind deshalb veränderbar, also auch verdünnungsfähig, was die Deckkraft anbelangt; machen Sie deshalb Aufstrichproben, um festzustellen, welche Deck- oder Lasierfähigkeit Sie benötigen.

Auf einer reinen Leimfarbe ist es nicht möglich, zu lasieren; sie kann jedoch mit Pigmenten oder anderen Farbmitteln abgetönt werden, so dass schöne Pastellfarben entstehen können. Je nach dem, wieviel Öl-, Harz- oder Acrylgehalt dann die aus der Leimfarbe hergestellte Dispersion hat, kann auf dieser dann die beliebte Lasur- oder andere Technik angewandt werden, ohne dass die Grundfarbe wieder angelöst wird.

Uns bleibt jetzt nur noch, viel Vergnügen bei der Arbeit zu wünschen !

**) apropos dick: sollten Sie irgendwo einen „Acrylbinder“ gekauft haben, der „schön dick“ ist – schon fast wie Pudding, dann sollten Sie nicht daraus schließen, daß dieser auch ein hochwertiges Bindemittel darstellt: erstes Anzeichen für einen guten Acrylbinder ist eher seine Dünnflüssigkeit.

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